Vorbereitungen in der Zielgerade

Das Planungsteam des pGK im Interview

Das Schuljahr 2019/20 rückt immer näher und mit ihm der Start des neuen katholischen Privatgymnasiums Klosterneuburg in der Trägerschaft der Erzdiözese Wien. Zwei erste Klassen werden ab September ihre (vorläufige) neue Schule beziehen: Neben dem ehemaligen Essl Museum wird für die SchülerInnen ein Provisorium in modularer Holz-Glas-Bauweise errichtet. Noch sieht man nicht viel von der neuen Schule — doch hinter den Kulissen laufen die Vorarbeiten längst auf Hochtouren. Standortentwicklerin Michaela Waldherr und der künftige Leiter des pGK Johannes Poyntner stehen im Interview Rede und Antwort:

Das Private Gymnasium Klosterneuburg startet im September — noch sieht man ja nicht viel von der neuen Schule, was ist denn bisher eigentlich passiert?

Michaela Waldherr: Als Standortentwicklerin habe ich zahlreiche intensive Gespräche mit verschiedenen Stakeholdern und möglichen Partnern geführt. Zum Beispiel wegen des Mittagessens für die SchülerInnen. Da ging es etwa darum, wie und zu welchen Bedingungen das Essen an die Schule geliefert werden kann, welches gesundheitliche Konzept zum Einsatz kommen soll. Und das muss nicht nur für die „Übergangsschule“ geklärt werden, es geht auch bereits um die kulinarische Versorgung des Neubaus. Auf der pädagogischen Seite hatten Johannes Poyntner und ich zum Beispiel mit dem Technikum Wien und dem McWERK ein Treffen zum Kennenlernen und Abstimmen der Angebote und des Bedarfs für die Schule, dem noch weitere Termine für die Details folgen werden.

Johannes Poyntner: Ja, wir haben schon wirklich viele Gespräche geführt und Termine absolviert. Ich möchte besonders die ersten Kontakte mit den Eltern und Erziehungsberechtigten der zukünftigen Schülerinnen und Schüler herausgreifen. Vom ersten Kennenlernen am Informationsabend bis zu den Aufnahmegesprächen – es ist viel Informations- und Kommunikationsarbeit passiert, ich bin mit den meisten bereits mehrmals in Kontakt gewesen. Außerdem viel Arbeit, die nicht sichtbar ist: Gespräche in der Bildungsdirektion, Verwaltungsorganisation, Bewerbungsgespräche. Eine tolle Entwicklung hat sich in den letzten Wochen im Bereich des Lehrkörpers ergeben – seit kurzem ist er komplett und meiner Meinung nach unter besten Voraussetzungen: Engagement, Erfahrung, Commitment und Kompetenzen, die auch in den außerschulischen Bereich hineinreichen.

Das klingt ganz schön anstrengend. Wo liegt denn aktuell der Fokus?

MW: Aktuell liegt der Fokus auf dem Kontakt und der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen, das für die Errichtung des Übergangsgebäudes zuständig und verantwortlich ist. Wir müssen beispielsweiseentscheiden, wie die Elemente im Sinne der Schulabläufe und des pädagogischen Konzeptes mit Vormittagsunterricht und Nachmittagsbetreuung auf dem Grundstück neben dem Essl Museum umgesetzt werden. Weiters ist uns wichtig, für alle Fragen von Eltern und Interessierten aus Klosterneuburg erreichbar zu sein. Da kommen an einem Tag schon mehrere persönliche Telefonate und umfangreiche Mails zusammen. Wir verstehen aber die Anliegen der KlosterneuburgerInnen sehr gut und versuchen diese bestmöglich und ehrlich zu beantworten.

JP: Da gebe ich Michaela recht! Mein Fokus liegt momentan natürlich vor allem darauf Strukturen festzulegen, die dann im September gleich umgesetzt werden können. Ich denke hier zum Beispiel an fächerübergreifende Angebote, die Nachmittagsbetreuung und Positionen, die wir bereits ab September besetzen wollen: Jugendrotkreuz, Vertrauenslehrer, Schulpastoral. Außerdem die Vorbereitung von Entscheidungen, die im Herbst vom neu gegründeten Schulgemeinschaftsausschuss gefällt werden sollen.

Gibt es denn schon ein Kooperationsprojekt, das konkrete Formen hat?

JP: Wir sind im Moment vor allem mit dem Technikum auf einem produktiven Weg. Hier werden in einem nächsten Schritt die Lehrer der MINT-Fächer Projekte ausarbeiten, die mit dem Technikum umgesetzt werden sollen. Ich möchte an dieser Stelle aber auch das BG Klosterneuburg erwähnen – auch hier bahnen sich Kooperationen an, vor allem im Bereich von sozialer Interaktion mit älteren Schülerinnen und Schülern.

Und was macht das pädagogische Team, laufen hier schon die Vorbereitungen?

JP: Wie bereits erwähnt ist das Kollegium seit kurzem komplett und bereits in Vorbereitung der kommenden Schritte – so werden zur Zeit beispielsweise Materiallisten für bestimmte Fächer wie Bildnerische Erziehung, Biologie und Musik erstellt. Außerdem ist ein erster Arbeitstermin mit dem gesamten Kollegium noch in diesem Semester geplant.

MW: Am privaten Gymnasium Klosterneuburg wird auch Nachmittagsbetreuung angeboten, die teilweise von LehrerInnen gestaltet wird. Für die Freizeitgestaltung werden FreizeitpädagogInnen angestellt. Die Bewerbungen dafür laufen gerade — und wir freuen uns auch sehr auf Initiativbewerbungen von LeserInnen bzw. über Empfehlungen. Unsere Kontaktdaten sind ja bekannt. Hier finden Sie die Kontaktdaten des Planungsteams. In der Entwicklung ist auch ein zusätzliches sportlich-kreatives Angebot für die SchülerInnen am Nachmittag. Das wird sich in den nächsten Jahren durch die Interessen der SchülerInnen und durch die Übersiedlung des Gymnasiums in den Schulneubau ganz sicher noch weiter entwickeln.

Die Schule startet ja zunächst in einem Provisorium neben dem ehemaligen Essl Museum — wann kann man das denn besichtigen?

MW: Wie gesagt sind wir mit allen Beteiligten — Gemeinde, Stift und Bauteam — in intensivem Kontakt. Wir möchten erreichen, dass das Provisorium vor den Sommerferien besichtigt werden kann. Das hängt allerdings ab vom Baufortschritt und den Sicherheitsbestimmungen. Erst, wenn das geklärt ist, können wir Termine zur Besichtigung veröffentlichen. Wir bemühen uns jedenfalls alle sehr darum und freuen uns, wenn wir dann viele Kinder, Eltern und interessierte KlosterneuburgerInnen begrüßen dürfen. Bitte immer wieder einen Blick auf die Hompepage werfen!

Es kommt ja nicht so häufig vor, dass man eine neue Schule gründet und von Anfang an aufbauen darf — was sehen Sie hier als Herausforderung, was ist das Besondere, was ist vielleicht auch besonders anstrengend an dieser Aufbauarbeit?

MW: Ich halte mich hier kurz, da ich als Standortentwicklerin gerade jetzt, beim Aufbau und der Übersiedlung, viel im Geschehen involviert bin, mich dann aber wieder anderen Projekten widme. Ich finde es für alle Beteiligten eine große Chance, in der aktuellen Bildungssituation eine Schule nach autonomen Möglichkeiten aufzubauen und zeigen zu können, was ein Gymnasium alles bieten kann. Bewusst ist uns auch, dass eine Pionierphase wie diese viel Mut, Kraft, aber auch Gelassenheit braucht, da der Umgang mit „Hoppalas“ und Fehlern einfach dazugehören. Ich bin mir aber sich, dass Johannes Poyntner das mit einem engagierten Kollegium und dank der unterstützenden Zusammenarbeit mit Bildungsstadträtin Eder und Bürgermeister Schmuckenschlager, den Vereinen und anderen Partnern glänzend meistern wird. Jetzt ist meine Antwort doch länger geworden – da merkt man meine Begeisterung für dieses Projekt!

JP: Ich glaube, das Angebot, hier mitzuwirken, war einzigartig und kommt in einem Lehrerleben nicht allzu oft. Die Doppelbelastung für mich — ich unterrichte ja derzeit am BG Tulln und kümmere mich darum, als designierter Direktor die neue Schule voranzutreiben — war am Beginn schon auch etwas abschreckend. Aber bis dato war bei mir immer eine große Freude zu spüren, die das Arbeitspensum erträglich gemacht hat. Die Unterstützung von Michaela Waldherr spielt hier eine ganz wichtige Rolle – sie bringt nicht nur immer wieder neue Ideen und ihre langjährige Erfahrung ein, sie trägt vor allem auch meine querdenkenden Ansichten mit.

Letzte Frage: Wie ist denn die Stimmung bei Ihnen beiden — jetzt, wo es sozusagen in die Zielgerade geht? Wie aufgeregt sind Sie?

MW: Aufregung ist bei mir noch weniger zu spüren, da bis zum Schulstart im September 2019 noch viele, viele Handgriffe zu tun sind: Ich muss Telefonate und Gespräche führen und insgesamt den Überblick behalten. Die Aufregung – die sicher kommen wird – wird sich bei mir wahrscheinlich so ab der letzten Augustwoche einstellen [lacht]. Danke für das empathische und leichtfüßige Gespräch.

JP: Da geht es mir ähnlich – die größte Vorfreude spüre ich allerdings, wenn ich an die Gesichter der zukünftigen SchülerInnen denke. Ihnen die Hand am ersten Schultag zu geben, sie durch die Beginnzeit zu begleiten und mit ihnen gemeinsam Schule zu leben … das macht für mich die Faszination aus. Danke für das Gespräch